Tätigkeits- und Finanzbericht 2020

 

1.   Tätigkeitsbericht vom 01.01.2020 bis 31.12.2020

 

 

Der Verein Tapfere Pfoten e.V. wurde im März 2018 gegründet und verfolgt lt. Satzung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.

 

Zweck des Vereins ist lt. Satzung die gemeinnützige Tätigkeit zur Förderung des Tierschutzes. Der Satzungszwecke wird u.a. verwirklicht durch

 

  1. den Tierschutzgedanken in Deutschland und Europa zu fördern
  2. Aufklärung, Belehrung und gutes Beispiel Verständnis für das Wesen der Tiere zu wecken, das Wohlergehen der Tiere zu fördern, Tierquälerei Tiermisshandlung und –missbrauch zu verhüten.
  3. Aufklärung über Tierschutzprobleme auch außerhalb deutscher Grenzen zu leisten
  4. Die Rettung und Vermittlung bedürftiger, verlassener und von Tötung bedrohter Tiere besonders aus Tierheimen verschiedener Länder Europas an Personen und Stellen, die eine artgerechte und verantwortungsvolle Haltung und Betreuung dieser Tiere bieten

Diese Ziele sollen erreicht werden durch

 

  1. Förderung und Unterstützung befreundeter Tierheime
  2. Unterbringung der Tiere in artgerechter Form
  3. Herausgabe und Verteilung von Publikationen
  4. Aufklärung der Tierhalter und der Bevölkerung durch die Presse, durch Veranstaltungen und sonstige Maßnahmen
  5. Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzorganisationen

 

Mitglieder

 

Der Mitgliederbestand wuchs im Jahr 2020 um 10 auf 46 Mitglieder. Die Mitglieder werden über die verschiedenen Vereinsportale über die Aktivitäten des Vereins informiert.

 

Kooperationen, Projekte und Zusammenarbeit

 

Auch im Jahr 2020 arbeiteten wir mit der „Animal Friends Foundation (AFF)“ in Burgas, Bulgarien zusammen. Die AFF ist eine in Bulgarien seit 2009 anerkannte Nonprofitorgansiation. Gemeinsam mit der AFF ist nach wie vor unser Hauptziel das Projekt „Grandpa´s Mitten“. Dahinter verbirgt sich der Aufbau eines Tierheimes nach europäischen Standards. Finanziert wird das Projekt durch projektbezogene und freie Spenden unseres Vereines. Die Vermittlung der Hunde aus Burgas und der daraus resultierenden Schutzgebühr dient überwiegend der Deckung der Unterhaltskosten (Futter und Tierarzt).

 

 Auch die Kooperation mit der „Fellnasen Animal Rescue (FAR)“ in Varna, Bulgarien hat weiter Bestand. Auch die FAR ist mit Beschluß vom 27.08.2014 durch das Bezirksgericht Varna als gemeinnützige Organisation anerkannt. Die Vermittlung der Hunde aus Varna und die daraus resultierenden Schutzgebühr dient Überwiegend der Deckung der Unterhaltskosten und Tierarztkosten.

 

Mit beiden Organisationen wurden Pauschalen zur Vereinfachung der Abwicklung vereinbart. Die Alternative dazu wären Abrechnungen der jeweiligen Kostenbelege gewesen. Zur Deckung der Unterhalts-/Tierarztkosten werden für ein unkastriertes Tier (Welpen die aufgrund des Alters nicht kastriert werden können oder Hunde die aus Krankheitsgründen nicht kastriert werden können) 100€ und für ein kastriertes Tier 150 € gezahlt. 

 

Auch die seit 2019 bestehende Kooperation mit dem öffentlichen Tierheim in Pomorie hat Bestand. Das Tierheim wird grundsätzlich durch die Stadtverwaltung finanziert. Futter, die notwendige Tollwutimpfung und die Personalkosten trägt die Stadt. Für die Vermittlung jedoch benötigen die Tiere weitere Impfungen, medizinische Test und ggf. tierärztliche Behandlung. Diese werden durch die AFF finanziert, so dass die Vermittlung der Hunde zu deren Gunsten verläuft.

 

Weiterhin unterstützen wir auch die private Initiative von Andre Plonka, der eine kleine Auffangstation in Yunets betreibt. Hier helfen wir mit der Vermittlung seiner Hunde.

 

Bei unserem Auslandseinsatz im Oktober 2020 schauten wir uns das private Tierheim in Dobrich an. Dieses wird durch die Bernd-Stefan-Tierschutzstiftung finanziert. Da diese keine eigenen Kapazitäten neben der Vermittlung der Hunde aus Schumen über unseren Partnerverein Grund zur Hoffnung e.V. hat, haben wir uns entschlossen ab 2021 auch Hunde aus diesem Tierheim in die Vermittlung zu nehmen.

 

 Grandpa´s Mitten

 

Auch in 2020 haben wir unsere Aktivitäten zum weiteren Ausbau von Grand Pa´s Mitten fortgeführt.

 

Das größte Projekt, die Reparatur des Daches haben wir im Frühjahr 2020 fertiggestellt. Hierfür haben wir 3.600€ an Spenden zur Verfügung gestellt.

 

Der Shelter wurde nun auch mit Stromleitungen versehen, so dass nun auch an allen Boxen Strom und Licht verfügbar ist Kosten hier 2.000€.

 

Die Aussenzwinger wurden mit Dachrinnen versehen, so dass bei Regen das Wasser nun nicht mehr in die Boxen läuft. Kosten lagen bei 1.650€

 

Im Oktober haben wir uns dann selbst ein Bild machen können, welche Arbeiten noch zeitnah zu erledigen waren. So mussten in den Boxen die Fliesenränder höher gelegt werden als sie waren. Auch eine Toilette für die Mitarbeiter fehlte bislang und die provisorischen Gitter an den Vorratsräumen waren uns ein Dorn im Auge. Hier mussten dringend Türen eingebaut werden. Ebenso das alte verrostete Tor am Haupteingang des Tierheimes war dringend sanierungsbedürftig. Hier musste eine Wand gezogen werden, ein großes Fenster und eine Tür eingebaut werden.

 

Noch vor Ort suchten wir Handwerker, die all diese Arbeiten erledigen konnten. Wir haben den Auftrag erstmals selbst vergeben und nicht über die Stiftung abgewickelt. Die Arbeiten wurden auch zügig erledigt und wir haben diese mit 18.791€ finanziert.

 

Insgesamt flossen so 26.041€ in den Ausbau des Tierheimes.

 

 

Aufklärung

 

Um vielschichtig über Tierschutzprobleme aufmerksam zu machen und um mehr Verständnis für die Hunde und deren Bedürfnisse zu werben, nutzen wir die sozialen Medien im Internet. Vorrangig bedienen wir hier unsere Facebookseiten „Tapfere Pfoten – Hilfe für Hunde in Not“ und „Tapfere Pfoten – Unterstützung für Burgas und seine Fellnasen“. Neben Informationen zu den Hunden in den verschiedenen Sheltern geben wir Rat in Fragen des Umgangs mit Hunden.

 

Unsere so erfolgreiche Aufklärungsarbeit auf öffentlichen Messen konnten wir in 2020 nicht weiterführen. Die Coronapandemie machte uns hier einen Strich durch die Rechnung. Nur eine Messe im Tanzsportzentrum in Brühl konnten wir durchführen; alle anderen geplanten Veranstaltung wurde abgesagt.

 

Unsere Hundespielstunde haben wir solange es ging durchgeführt. Im Oktober 2020 war aber auch hier keine Aktivität mehr möglich.

 

Auslandseinsätze

 

In 2020 konnten wir trotz Corona 2 Auslandseinsätze durchführen. Im Februar waren 2 Teammitglieder und im Oktober 4 vor Ort. Im Februar gab es das Thema Corona noch nicht. Daher konnte unser Team Die Gegend und die Menschen rund um die Tierheime besser kennenlernen und haben dabei auch immer wieder Straßenhunde angetroffen und gefüttert.

 

Ein besonders schlimm zugerichteter Hund mit Bissverletzungen wurde an einer Tankstelle aufgegriffen. Ebenfalls dort trafen sie auf einen weiteren Hund der nicht besonders gut aussah. Es stellte sich heraus, dass er massive Leberprobleme hatte. Beide wurden direkt zum Tierarzt zur Versorgung gefahren. Weitere 4 Hunde konnten gesichert werden. Darunter auch ein Welpe, der neben seiner angeketteten Mutter an einer viel befahrenen Straße lief. In langen Gesprächen mit den Besitzern konnte wir auch diese beiden sichern.

 

Da durch die Pandemie im Oktober keine Flüge nach Bulgarien gingen, haben wir den Einsatz mit dem PKW gefahren. Dabei konnten wir uns davon überzeugen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel in den Aufbau Grandpa´s Mitten auch zweckgebunden verwendet wurden und uns wie schon beschrieben selbst um die Erledigung einiger Arbeiten kümmern.

 

Außerhalb von Grandpa´s Mitten besuchten wir das öffentliche Tierheim in Pomorie, das öffentliche Tierheim in Burgas und den Tierschützer Andre Plonka in Yunets. Dies vor allem um uns mit den Haltungsbedingungen und dem Zustand der Hunde vertraut zu machen. Nur wenn wir überzeugt von einer artgerechten und liebevollen Haltung der Tiere sind, macht eine Vermittlung derer Hunde für uns Sinn.

 

Auch das Tierheim in Dobritsch stand auf unserem Fahrplan um es selbst gesehen zu haben bevor wir in die Vermittlung einsteigen. In Dobritsch leben ca. 200 Hunde, überwiegend freilaufend auf dem Areal. Das war für uns eine neue Art der Unterbringung die durchaus ihren Reiz hat. Die Hunde können sich frei bewegen und sind nicht den überwiegenden Teil des Tages in Zwingern untergebracht.

 

Den Kontakt zur Bevölkerung konnten wir bei unseren Einsätzen nicht wie gewünscht aufnehmen. Besonders im Oktober merkten wir, dass Corona auch in Bulgarien eine Rolle spielt.  Auch zum Selbstschutz haben wir den Kontakt weitestgehend gemieden.

 

Corona hat aber auch einen weiteren sehr unschönen Nebeneffekt, der uns 2020 schon begegnete und sich in 2021 fortsetzte.   

 

Einige Bevölkerungsgruppen leben davon, Hunde zu züchten und die Welpen dann für kleines Geld an Touristen zu verkaufen. Dieses lukrative Geschäft mit oftmals kranken und nicht ausreichend geimpften Hunden brach mangels Tourismus in Bulgarien ein. Die Folge sind unzählige Welpen, die nun in Kisten und Kartons auf der Straße landeten. Viele konnten wir aufnehmen; einige waren schon so erkrankt, dass wir sie gehen lassen mussten.  Das sind die Momente die auch einem Tierschützer sehr schwer fallen.

 

Die Aufnahme dieser vielen auch kranken Hunde und deren Versorgung in Burgas und Pomorie war mit den Pauschalen aus der Vermittlung, die an die Stiftung Animal Friends Foundation gingen, nicht mehr zu finanzieren. So spendeten wir aus der Vereinskasse 23.695€ um die vielen Tierarztrechnungen bezahlen zu können.

 

Wir konnten auf unseren Fahrten durchs Land aber auch wieder einige Hunde antreffen, die als Streuner in geschützten Bereichen lebten. Diese Hunde versorgten wir mit Futter, beließen sie aber dort wo sie waren. Ihnen geht es gut und unsere Tierschützer sehen diese des Öfteren und greifen ein, wenn erkennbar medizinische Probleme auftreten.

 

Der Auslandseinsatz ist finanziell vom Verein unterstütz worden. Die Flug- und Mietwagenkosten sowie die Kosten für die Fahrt mit privatem PKW wurden aus der Vereinskasse gezahlt; die Hotelkosten haben die Teammitglieder selbst getragen.

 

 

Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzorganisationen

 

Seit Beginn unserer Tätigkeit kooperieren wir weiterhin mit dem Vereinen „Grund zur Hoffnung e.V.“. Regelmäßiger Austausch über die jeweiligen Aktivitäten ist eine hilfreiche Unterstützung.

 

Hundevermittlung

 

2020 konnten wir die Anzahl der vermittelten Hunde deutlich steigern. Insgesamt 301 Hunden konnten wir ein neues Leben schenken. Davon haben wir 17 Hunde in Deutschland teils aus schlechter Haltung übernommen und sie so vor einem Leben in einem deutschen Tierheim bewahren können.

 

87 Hunde kamen zunächst auf gemeldete Pflegestellen in Deutschland und wurde dort auf ihr neues Leben vorbereitet. Pflegestellenhunde werden durch den Verein tierärztliche versorgt und wir übernehmen die Haftpflichtversicherung der Hunde. Die tierärztliche Versorgung verschlang dabei 12.146€.

 

Die Transporte aus Bulgarien nach Deutschland organisieren wir mit geprüften und zugelassenen Transportunternehmen. Alle eingeführten Hunde werden tierärztlich vor der Ausreise untersucht und reisen mit Traces. Traces ist ein Datenbanksystem europäischer vernetzter Veterinärärzte, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb Europas überwacht wird. Tapfere Pfoten e.V. sind inzwischen selbst für das Ausstellen der Traces zertifiziert. Alle Hunde sind gechipt und vollständig geimpft, bevor sie die Reise nach Deutschland antreten.

 

Kastrationsaktionen

 

Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern und führen wir Kastrationsprojekte vor Ort durch. Nach der medizinischen Versorgung wurden diese 64 Hunde wieder in „ihr“ Gebiet zurückgebracht.

 

1.   Finanzbericht Geschäftsjahr 2020

 

 Für gemeinnützige Vereine gilt die Anforderung, Einnahmen und Ausgaben

 

In Kategorien zu unterteilen:

  1. Zweckbetrieb: (wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb zur Erreichung der satzungsgemäßen Zwecke). Zugeordnet werden zum Beispiel die Schutzgebühren als Einnahme und die Kosten der Hunde als Ausgabe. Einnahmen hier sind steuerbegünstigt (7% USt.). Durch Änderung der Besteuerung waren im ersten Halbjahr 2020 nur 5% zu zahlen.

  2. Geschäftsbetrieb: Einnahmen/Ausgaben aus dem Geschäftsbetrieb werden diesem dann zugeschlüsselt, wenn der Ertrag nicht durch den gemeinnützigen Zweck gedeckt ist und/oder der Einnahme eine Gegenleistung gegenübersteht. In unserem Fall sind dies „nur“ Erlöse, die aus dem Verkauf von Geschirren entstehen. Wir sind dazu übergegangen, unsere Hunde beim Transport nur mit neuen Sicherheitsgeschirren herauszugeben. Hier erfolgt keine Vergünstigung (19%USt). Durch Änderung der Besteuerung waren im ersten Halbjahr 2020 nur 16% zu zahlen.

  3. Ideeller Bereich: Hier finden sich zur Abgrenzung zu den originären Spenden die Mitgliedsbeiträge.

  4. Ertragssteuer neutrale Posten: Hier finden sich ausschließlich die Spenden wieder. Für Spenden und Mitgliedsbeiträge werden bei Bedarf Spendenbescheinigungen ausgestellt.

  5. Rücklagen Steuer: Hier finden sich die voraussichtlich zu zahlenden Steuern und die bereits geleistete Vorsteuer, die für den Ausgleich bei Rechnungen schon gezahlt wieder. So bleibt der Überblick zu den notwenigen Rücklagen erhalten.

Einnahmen und Ausgaben des Zweckbetriebs, des ideellen Bereichs und der ertragsneutralen Posten können sich vermischen. Im Geschäftsbetrieb darf zu keinem Zeitpunkt ein Verlust gemacht werden. Einnahmen, wie z.B. Spenden dürfen nicht den geschäftlichen Bereich ausgleichen.

 

In diesen Kategorien stellt sich die finanzielle Lage des Vereins wie folgt dar:

 

Innerhalb der Kategorien werden die Einnahmen und Ausgaben in Kostenarten unterteilt.