Findus - eine traurige Geschichte über ehemalige bulgarische Familienhunde

Als einige unserer deutschen Tierschützer:innen im Auslandsaufenthalt Mai 2025 gerade auf dem Rückweg von der Pflegestelle Mira zum Hotel waren und die Sprit-Anzeige immer weiter sank, legten Sie einen Zwischenstopp an einer Tankstelle ein. Während Sie die Ausfahrt von der Autobahn zur Tankstelle nahmen, konnten Sie direkt einen jungen Rüden entdecken, welcher freudig zu Ihrem Auto gelaufen gekommen ist. Die ersten Hundekekse hat er dankbar angenommen und sich über die Zuwendung und Streicheleinheiten riesig gefreut. Mitten in der Nacht standen unsere Tierschützer:innen nun an der Tankstelle und konnten es einfach nicht über‘s Herz bringen den kleinen Findus dort zu lassen. Die Tankstelle war weiträumig umzäunt und es gab nur einen offenen Weg - die Autobahn. Das Tierheim war zu dieser Zeit bereits geschlossen und eine Unterbringung somit in dieser Nacht nicht mehr möglich. Den kleinen Mann erst am nächsten Tag einzusammeln und ins Tierheim in Pomorie zu bringen war viel zu groß und die Angst, dass er genau in dieser Nacht von einem Auto erwischt wird, saß bei den Tierschützer:innen und der Tankstellen-Angestellten viel zu sehr im Kopf. Zum Glück konnte das Team die Übersetzerin vor Ort erreichen, die sich auf bulgarisch mit der Mitarbeiterin der Tankstelle unterhalten und übersetzen konnte. Die Mitarbeiterin erzählte, dass Findus vor geraumer Zeit von einem Auto einfach an der Tankstelle heraus geschmissen wurde und sich selber um sein Schicksal kümmern sollte. Wie muss es sich für eine kleine Seele wohl anfühlen, wenn einen die eigene Familie einfach wie Müll entsorgt? Kurzer Hand packten Sie den Streuner ins Auto und schmuggelten ihn für die erste Nacht in ihr Hotelzimmer. Um Leben zu retten, muss man manchmal Regeln brechen. Am nächsten Tag durfte er dann in unser Shelter in Pomorie einziehen und wurde hier medizinisch erst einmal versorgt. Die restliche Zeit während des Auslandsaufenthalts ist Findus unserem Team nicht mehr von der Seite gewichen, kletterte bei jedem auf den Schoß und hat die Aufmerksamkeit förmlich von jedem eingesogen. Er begegnete jedem Hund und auch den freilaufenden Katzen im Tierheim freundlich, neugierig und offen. Die ersten Grundkommandos wie Sitz und Platz konnte Findus direkt ausführen. Auch an der Leine ist er sofort mitgelaufen - daher sind wir uns sicher, dass er vor seiner Entsorgung sicherlich ein Zuhause gehabt haben muss, in dem er jetzt einfach nicht mehr gewollt war.

Das unsere Tierschützer:innen genau an dieser Tankstelle gehalten haben, kann nur Fügung vom Schicksal gewesen sein, denn anders können wir es uns nicht erklären. Während die einen Findus wie Abfall entsorgt haben, haben unsere Tierschützer:innen ihn mit vollster Liebe aufgenommen, um sich um ihn zu kümmern.

Findus Geschichte ist nur eine von vielen traurigen Geschichten, die uns Tierschützer:innen täglich bei unserer Arbeit begleitet und uns zu Tränen rührt.

Steckbrief: 

Rüde 

Rasse: Mischling 

Geboren: 24.05.2024 

Größe: 42 cm, 10 kg 

Geimpft, gechipt, entwurmt 

Kastriert

Findus wurde negativ auf Mittelmeerkrankheiten getestet.

Ausreisefertig 

Aufenthaltsort: Tierheim Pomorie

Geeignet für: 

Engagierte AnfängerInnen 

Paare, Singles oder Familien 

Standfeste Kinder ab ca. 6 Jahren 

Hunde im Haushalt 

Katzen im Haushalt denkbar